Durchfallerkrankung

Norovirus bei Kindern

Norovirus bei Kindern

Der Norovirus sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Dramatische Ausbrüche der Durchfallerkrankung häufen sich vor allem in den Wintermonaten. Deshalb wird die Erkrankung im englischsprachigen Raum auch als „winter vomiting disease“ bezeichnet. Kleinkinder und Säuglinge sind besonders gefährdet. Sie können sich leicht anstecken. Zudem können die heftigen Brechdurchfälle die kleinen Patienten empfindlich schwächen und rasch zu einer Dehydrierung (Austrocknung) führen.

Norovirus bei Kindern: Fakten auf einen Blick

Die wichtigsten Fakten rund um die Durchfall-Erreger auf einen Blick:

  • Noroviren kommen auf der ganzen Welt vor und gelten als die wichtigsten Erreger von Magen-Darm-Infektionen beim Menschen.
  • Neben älteren Menschen sind vor allem Kinder unter fünf Jahren besonders häufig betroffen.
  • Bei Säuglingen und Kleinkindern stellt der Norovirus nach den Rotaviren die zweithäufigste Ursache akuter Magen-Darm-Entzündungen dar.
  • Noroviren sind hochansteckend. Man kann sich schon durch wenige Virus-Partikel, die zum Beispiel an Händen oder Türklinken kleben, anstecken. Erbricht ein Erkrankter, können sich die Viren auch über die Luft ausbreiten und so zu einer Ansteckung führen.
  • Norovirus-Erkrankungen treten vor allem in der kalten Jahreszeit auf.
  • Es gibt keine Impfung gegen den Norovirus. Der sicherste Schutz ist die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln.

Übertragung & Ansteckung

Noroviren sind extrem ansteckend. So reicht eine sehr geringe Anzahl an Viren (ungefähr 18) aus, um die Durchfallerkrankung auszulösen. Infizierte scheiden bis zu 100 Milliarden Viren pro Gramm Durchfall aus. Diese Zahlen machen deutlich, warum die Erkrankung so hochinfektiös ist und weshalb sie sich so rasend schnell ausbreiten kann. Hinzu kommt, dass Noroviren sehr widerstandsfähig sind und zum Beispiel Temperaturveränderungen oder gewöhnliche Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis ihnen kaum etwas anhaben können.

Infizierte scheiden Noroviren mit dem Stuhl oder mit Erbrochenem aus – auch wenn noch keine Krankheitszeichen aufgetreten sind. Zudem ist der Stuhl auch nach der Erkrankung noch etwa einen Monat lang infektiös.

Die Übertragung erfolgt vor allem über die sogenannte Schmierinfektion: Über Handkontakt mit kontaminierten Flächen, Gegenständen oder Lebensmitteln können die Viren übertragen werden. Für Durchfallerreger eher untypisch ist, dass der Norovirus auch über die Luft (zum Beispiel bei Erbrechen) von Erkrankten auf andere Personen übertragen werden kann.

Norovirus Symptome im Überblick

  • Ausgeprägtes Krankheitsgefühl
  • Mattigkeit
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Heftiges Erbrechen und/oder starker Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • z. T. erhöhte Temperatur
Gut zu wissen: Gut zu wissen:

Eine bereits durchgemachte Norovirus-Erkrankung bietet keinen Schutz gegenüber einer erneuten Infektion. Denn es gibt viele unterschiedliche Noroviren, die sich zudem auch ständig verändern. Deshalb ist zum Beispiel auch keine Impfung gegen Noroviren möglich.

Inkubationszeit und Symptome

Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung vergehen etwa 10 bis 50 Stunden. Zu den typischen Krankheitszeichen zählen ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit:

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Heftiges Erbrechen und/oder starker Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Mattigkeit
  • Fieber ist zwar selten, aber die Körpertemperatur kann erhöht sein
Gut zu wissen: Gut zu wissen:

Speziell bei Säuglingen und Kleinkindern können heftiges Erbrechen und starker Durchfall rasch einen bedrohlichen Flüssigkeitsverlust nach sich ziehen.

Magen-Darm-Infektionen Tipps zur Vorbeugung

Gründliche Handhygiene
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Gründliche Handhygiene

Lebensmittel durch Braten oder Kochen…
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Lebensmittel durch Braten oder Kochen vollständig erhitzen

Obst und Gemüse gut waschen oder…
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Obst und Gemüse gut waschen oder schälen

Austern, Muscheln nicht roh verz…
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Austern, Muscheln nicht roh verzehren

Schweinefleisch nicht roh verzeh…
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Schweinefleisch nicht roh verzehren

Gefrorene Beeren immer erhitzen
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Gefrorene Beeren immer erhitzen

Meist klingen die Symptome nach etwa 12 bis 48 Stunden ab. Besteht eine Grunderkrankung oder eine körperliche Abwehrschwäche kann sich der Verlauf der Erkrankung verlängern.

Norovirus bei Kindern – was tun?

Es gibt kein spezifisches Antivirus-Mittel, mit dem die Erkrankung an sich bekämpft werden könnte. Antibiotika können gegen den Norovirus nichts ausrichten, da sie nur gegen Bakterien wirken. Das wichtigste Ziel der Behandlung ist deshalb, die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste auszugleichen. Zusätzlich können auch ausgewählte Medikamente gegen Durchfall helfen, die für die jeweilige Altersgruppe geeignet sein müssen.

Norovirus bei Kindern: Behandlung im Überblick

  • Verständigen Sie Ihren Kinderarzt, wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte unter einer Norovirus-Infektion leiden.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich schont und ggf. Bettruhe einhält.
  • Besonders wichtig ist der Ausgleich der Flüssigkeits- und Elektrolytverluste, um eine Austrocknung zu verhindern:
    • Bieten Sie Ihrem Kind immer wieder etwas zu trinken an (z. B. stilles Wasser, Kräutertee)
    • Suppen bzw. Brühen sorgen für ein Plus an Flüssigkeit
    • Elektrolyt-Glukose-Lösungen aus der Apotheke bieten das richtige Mischungsverhältnis an Inhaltsstoffen und unterstützen so einen raschen Ausgleich der Verluste.
  • Haben sich Magen und Darm beruhigt, kann leichte Kost (z. B. Zwieback, Reis, Nudeln, Banane) verzehrt werden.
  • Um die Ausschleusung von Krankheitserregern aus dem Darm zu unterstützen und weiteren Flüssigkeitsverlusten entgegenzuwirken, sollten bei Kindern nur Mittel zum Einsatz kommen, die für die jeweilige Altersklasse geeignet sind. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Je nach Alter des Kindes können Begleitsymptome wie zum Beispiel Übelkeit oder Bauchkrämpfe durch geeignete Medikamente gelindert werden. Wichtig ist dabei, dass Sie immer darauf achten, dass das Präparat für die Anwendung bei der jeweiligen Altersklasse zugelassen ist. Fragen Sie im Zweifel immer Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Schützen Sie sich und Ihre Familienmitglieder so gut es geht vor einer Ansteckung: Gründliches Händewaschen und Händedesinfektion sowie (falls möglich) eine „Toilettentrennung“ können helfen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Wichtig: Wichtig:

Speziell bei Kindern unter fünf Jahren kann es schnell zu einem bedrohlichen Flüssigkeitsverlust kommen. Dieser erfordert in der Regel eine Behandlung im Krankenhaus (z. B. mit Infusionen).

Norovirus bei Kindern: Tipps

Durchfall bei Kindern – wann zum Arzt?
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Durchfall bei Kindern – wann zum Arzt?

Norovirus-Infektionen gehen oft mit heftigen Durchfällen und Erbrechen einher. Bei gesunden Erwachsenen stellt sich oft nach einem Tag schon eine deutliche Besserung ein. Aber vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern kann es schnell zu einer bedrohlichen Dehydrierung (Austrocknung) kommen. Bei Verdacht auf eine Infektion sollte bei diesen Risikogruppen daher immer ein Arzt verständigt und das weitere Vorgehen besprochen werden.

Falls der Arzt Noroviren feststellt, besteht nach dem Infektionsschutzgesetz eine Meldepflicht beim Gesundheitsamt. Das Gleiche gilt, wenn Norovirus- Infektionen zum Beispiel in Kindergärten auftreten.

Verlorene Flüssigkeit ersetzen
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Verlorene Flüssigkeit ersetzen

Bei Durchfall und Erbrechen verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Blutsalze (Elektrolyte). Diese müssen rasch ersetzt werden. Bieten Sie Ihrem Kind immer wieder zu trinken an, am besten stilles Wasser oder Kräutertees. Um den empfindlichen Magen nicht zu belasten, sollten Getränke (und Brühen etc.) nur schluckweise aufgenommen werden.

Fertige Elektrolyt-Glukose-Trinklösungen aus der Apotheke bieten das richtige Mischungsverhältnis an Inhaltsstoffen und können die Verluste so schnell und gezielt ausgleichen.

Schützen Sie sich vor einer Ansteckung
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Schützen Sie sich vor einer Ansteckung

Noroviren sind hochansteckend. Infizierte scheiden die Erreger über den Stuhl und Erbrochenes aus. Wenige Virus-Partikel, die zum Beispiel über die Hände, Türklinken oder andere Flächen übertragen werden, können zu einer Ansteckung führen. Wenn der Erkrankte erbricht, können die Viren sogar über die Luft zu ihrem nächsten Opfer gelangen. Falls möglich, sollte nur ein Familienmitglied die Pflege des erkrankten Kindes übernehmen. Um einer Ansteckung vorzubeugen, sollten dabei die nötigen Hygieneregeln eingehalten werden. Eine gründliche Händehygiene ein absolutes Muss. Wer zu Hause zwei Toiletten zur Verfügung hat, sollte das nutzen und eine „Toilettentrennung“ einführen. Gut zu wissen: Der Stuhl ist auch nach der Erkrankung noch über etwa einen Monat lang infektiös.

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